Skoda ELROQ 85 im Test: Fahrverhalten, Verbrauch und Technik im Detail
Der Skoda ELROQ 85 ist das neueste Elektro-SUV von Skoda und ergänzt die Enyaq-Familie als kompakteres Modell. Während viele erste Tests unter sonnigen Bedingungen auf Mallorca stattfanden, war es an der Zeit für einen echten Härtetest im Winter. In diesem Beitrag geht es um die wichtigsten Erkenntnisse aus der Winter-Testfahrt, inklusive Fahrverhalten, Verbrauch, Assistenzsysteme, Beleuchtung, Software und Ladevorgang.
Design und Verarbeitung
Skoda setzt mit dem ELROQ auf das neue Modern Solid Design, das sich vor allem an der Front zeigt. Die geteilten Scheinwerfer, das neue Skoda-Schriftlogo und das schwarze „Techdeck“ prägen die Optik. Beim Interieur bleibt vieles vertraut: Das Cockpit ist nahezu identisch mit dem Enyaq, auch die Materialqualität ist auf einem hohen Niveau.
Außenmerkmale
Frontdesign: Neue geteilte Scheinwerfer, Techdeck mit Lichtband (nur First Edition)
Kompaktere Maße: 17 cm kürzer als der Enyaq, dadurch bulliger und sportlicher
Kofferraum: 115 Liter weniger Volumen als beim Enyaq, aber durchdachte Stauraumlösungen
Innenraum
Hochwertige Verarbeitung, weitgehend gleiche Materialien wie im Enyaq
Design Selections wie „Lodge“ mit hellgrauem Leder und orangenen Akzenten
Verbesserte Bedienung: Keine Hochglanzflächen mehr, angenehmes haptisches Feedback
Fahrverhalten, Handling und Komfort
Der ELROQ 85 ist ein heckgetriebenes Elektro-SUV mit 286 PS, und das merkt man im Fahrverhalten. Besonders auffällig ist die agilere Lenkung im Vergleich zum Enyaq, vermutlich auch durch das fehlende Gewicht eines Frontmotors.
Fahrwerk und Federung
Fahrwerk ohne DCC: Das adaptive Fahrwerk war in meinem Testfahrzeug nicht verbaut. Das normale Fahrwerk arbeitet souverän, Unebenheiten werden gut abgefedert.
Stadtfahrt: Komfortabel, aber auf Kopfsteinpflaster spürbare Bewegungen im Fahrzeug.
Autobahn: Auch bei 130 km/h angenehm leise, keine nennenswerten Unterschiede zum Enyaq.
Winterverbrauch: Stadt und Autobahn
Echte Winterwerte sind immer ein sensibles Thema, aber der ELROQ hat sich in der Testfahrt ordentlich geschlagen.
Stadtfahrt: Ø 20,5 kWh/100 km (bei 1–3°C, mit Heizung und Stop-and-Go-Verkehr)
Autobahn 130 km/h: Ø 25,4 kWh/100 km (bei 2°C, inkl. Batterie-Vorheizung für den Ladestopp)
Diese Werte sind vergleichbar mit dem Enyaq, wenn auch leicht effizienter durch das geringere Gewicht. Im Winter sind die Verbrauchswerte immer höher als im Sommer. Ein Sommertest wird folgen.
Software 5.4: Bedienung, Navigation und Assistenten
Der ELROQ wird ab Werk mit der neuesten Software-Version 5.4 ausgeliefert, die einige Verbesserungen mit sich bringt.
Positiv und Negativ in Kurzform
+Performance: Flüssige Bedienung, keine Abstürze
+Personalisierbare Favoriten: Individuelle Schnellzugriffe für Funktionen
+Automatische Batterievorheizung: Erfolgt jetzt zuverlässig bei geplanter Ladestation in der Navigation
oDie Verkehrszeichenerkennung hat sich leicht verbessert, aber Kartenfehler sind weiterhin ein Problem. Ein Beispiel: In Baustellen erkennt die Kamera nicht immer die richtige Spurgeschwindigkeit.
-Keine Ladeanbieterfilterung: Ionity oder bevorzugte Anbieter können nicht für Routenplanung priorisiert werden
-Lane Assist weniger präzise: Weniger Eingriffe als in früheren Versionen, subjektiv schwammiger
Remote Parking: Einparken per Smartphone
Eine der spannendsten neuen Funktionen des ELROQ ist das Remote Parking. Damit lässt sich das Fahrzeug über die MySkoda-App per Smartphone ein- und ausparken.
Zwei Modi verfügbar
Remote Einparken
Das Fahrzeug erkennt eine Parklücke und kann per App gesteuert werden.
Getestet in einer engen 90°-Parklücke – funktionierte zuverlässig.
Auch versetztes Parken in engen Bereichen war problemlos möglich.
Memory Parking
Das Fahrzeug kann sich eine Parkroute „merken“ und später autonom reproduzieren.
Besonders praktisch für enge Garagen oder immer gleiche Parkplätze.
Die App-Steuerung funktionierte flüssig und ohne Verzögerungen.
Laden 10-80%
Ladetest: Wie erwartet gut
Ladeleistung: Max. 177 kW (Skoda gibt 175 kW an)
10–80 % in 26 Minuten (Herstellerangabe: 28 Min.)
Konstanter Ladeverlauf: Selbst bei 50 % noch über 140 kW
Dieser Wert ist auf Augenhöhe mit dem Enyaq, aber die Ladeleistung fällt etwas später ab, was in der Praxis Zeit spart.
Fazit: Ist der ELROQ eine Alternative zum Enyaq?
Der Skoda ELROQ 85 ist sehr gutes Auto und eine starke Ergänzung der Skoda-Elektroflotte. Besonders im Bereich Effizienz und Fahrverhalten zeigt er Vorteile gegenüber seinem großen Bruder.
Für wen eignet sich der ELROQ?
Wer ein kompakteres, sportlicheres Elektro-SUV sucht
Wer nicht den maximalen Kofferraum eines Enyaq benötigt
Wer auf schnelle Ladezeiten und gute Effizienz im Alltag Wert legt
Persönlich würde ich sagen: Für eine Familie mit zwei Personen reicht der ELROQ völlig aus. Die große Frage bleibt, ob die 17 cm mehr Platz im Enyaq den Aufpreis wert sind.
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