Batterieschonendes Laden beim Skoda ENYAQ & ELROQ: So bleibt dein Akku lange fit!

Jeder Elektroautofahrer kennt es: Die Sorge um die Batteriegesundheit und die Angst vor Kapazitätsverlusten. Besonders im Netz kursieren viele Informationen – manche richtig, manche eher Panikmache.

In diesem Artikel klären wir die wichtigsten Fragen:
Wie kannst du deinen ENYAQ oder ELROQ möglichst schonend laden?
Ist Schnellladen wirklich schädlich?
Welche Ladegewohnheiten beeinflussen die Lebensdauer der Batterie?

Grundlagen: Warum altert eine Batterie?

Ein Elektroauto-Akku verliert mit der Zeit an Kapazität – das nennt sich Degradation. Dabei gibt es zwei Hauptarten:

Kalendarische Degradation – Batteriealterung durch die Zeit, auch wenn das Auto kaum gefahren wird.
Zyklische Degradation – Entsteht durch Lade- und Entladezyklen, also durch die Nutzung.

Die wichtigsten Tipps für ein batterieschonendes Laden bei ENYAQ und ELROQ

Dabei beachte, dass ENYAQ und ELROQ eine NMC-Batterie haben und die Tipps für diese Zellchemie gelten. Bei einem LFP Akku - Skoda verbaut solche Stand jetzt (02/2025) nicht - gelten andere Spielregeln.

Kleinere Ladehübe sind besser als große

Es ist schonender, regelmäßig kleine Mengen nachzuladen (z. B. von 50 auf 70 %), als die Batterie fast leer zu fahren und dann komplett aufzuladen (z. B. von 10 auf 100 %).

Warum?

  • Große Ladehübe dehnen und kontrahieren die Kathodenstruktur stärker → führt zu Mikrorissen.

  • In diesen Rissen entstehen Ablagerungen, die Kapazität kosten.

  • Regelmäßiges Zwischenladen reduziert diesen Stress erheblich

Nicht unnötig auf 100 % laden

Ein Ladeziel von 80 % reicht im Alltag völlig aus. Nur wenn du eine lange Strecke fährst, ist eine 100 %-Ladung sinnvoll.

Warum?

  • Hohe Spannungen setzen die Batterie unter Stress und beschleunigen chemische Reaktionen.

  • Ab 80 % nimmt die Degradation stark zu – daher sind 100 %-Ladungen nur für spezielle Fälle zu empfehlen.

Aber keine Panik!

  • Ab und zu auf 100 % laden ist kein Problem.

  • Das Batteriemanagementsystem (BMS) schützt die Zellen bereits intern.

  • Skoda lädt bei „100 %“ im Display real nur auf etwa 96 % der Bruttokapazität.

Mit 100 % nicht lange stehen lassen – besonders bei Hitze

Das Schlimmste für eine NMC-Batterie ist ein hoher Ladezustand, kombiniert mit Hitze und langer Standzeit.

Also:

  • Wenn du auf 100 % laden musst, dann möglichst direkt losfahren. Einige Stunden Standzeit sind kein Problem.

  • Parke dein Auto nicht lange mit vollem Akku in der Sonne – wenn es sich vermeiden lässt.

Schnellladen – Schadet es der Batterie wirklich?

Mach es besonders

Oft hört man, dass Schnellladen (DC-Laden) schädlich ist. Aber das stimmt nur bedingt.

Moderne Batteriemanagementsysteme schützen den Akku.

Der ENYAQ regelt die Ladeleistung dynamisch, abhängig von Ladezustand und Temperatur.

Richtiges Schnellladen kann sogar helfen, die Batterie effizienter zu nutzen.

Was ist wirklich schädlich?

Hohe Ladeleistungen bei kalter Batterie → Risiko für Lithium-Plating (Ablagerungen auf der Anode).
Regelmäßiges Schnellladen über 80 % → Führt zu höherer mechanischer Belastung der Zellstruktur.

Beste Strategie für Schnellladen:

  1. Batterie vorwärmen (Preheating aktivieren oder durch Fahrbetrieb auf Temperatur bringen).

  2. Mit niedrigem SoC (State of Charge, z. B. unter 10 %) an eine Schnellladesäule fahren.

  3. Am besten nur bis 80 % laden – dann ist das DC-Laden kein großes Problem.

Zellbalancing und Kalibrierung: Warum gelegentliches 100 %-Laden doch wichtig ist

BMS-Kalibrierung: Das Batteriemanagementsystem (BMS) schätzt den Ladezustand (SoC) und die Reichweite genauer, wenn die Batterie gelegentlich von unter 10 % auf 100 % geladen wird. Das sollte 1–2 Mal pro Jahrpassieren.

Zellbalancing: Die Batterie besteht aus über 200 Zellen, die mit der Zeit leicht unterschiedliche Ladestände haben können. Das passive Zellbalancing setzt erst ab 90–100 % ein, wenn das Auto danach mindestens 1–3 Stunden steht.

Empfehlung:
Im Alltag bis max. 80 % laden, ausser Du brauchst mehr Reichweite
Alle 30–40 Ladezyklen einmal voll laden und kurz stehen lassen.
Danach aber nicht lange mit 100 % stehen – am besten direkt losfahren.

So bleibt die Batterie gesund, genau und langlebig!

Und das Wichtigste:

Selbst wenn du nicht alles perfekt machst – dein ENYAQ wird trotzdem eine sehr lange Lebensdauer haben!


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